Josua 1
3 Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe.
Das bedeutet, das euer Gott überlässt euch die Länder anderer Völker, was zeigt, dass er nicht der Gott dieser Völker ist. Wenn das so ist, dann kann Gott, der Ewige (Jehova), kein wahrer Gott sein. Der wahre Allmächtige hat weder auserwählte noch verstoßene Völker. Vor Ihm sind alle Völker gleich.
Josua 2
1 Josua aber, der Sohn Nuns, sandte von Schittim zwei Männer heimlich als Kundschafter aus und sagte ihnen: Geht hin, seht das Land an, auch Jericho. Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab, und kehrten dort ein.
Josua 6
17 Aber diese Stadt und alles, was darin ist, soll dem Bann des Gottes, der Ewigen verfallen sein. Nur die Hure Rahab soll am Leben bleiben und alle, die mit ihr im Hause sind; denn sie hat die Boten verborgen, die wir aussandten.
18 Allein hütet euch vor dem Gebannten und lasst euch nicht gelüsten, etwas von dem Gebannten zu nehmen und das Lager Israels in Bann und Unglück zu bringen.
19 Aber alles Silber und Gold samt dem ehernen und eisernen Gerät soll dem HaShem, der Mächtige geheiligt sein, dass es zum Schatz des Herren komme.
20 Da erhob das Volk ein Kriegsgeschrei, und man blies die Posaunen. Und als das Volk den Schall der Posaunen hörte, erhob es ein großes Kriegsgeschrei. Da fiel die Mauer um, und das Volk stieg zur Stadt hinauf, ein jeder, wo er gerade stand. So nahmen sie die Stadt ein
21 und vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwerts, an Mann und Weib, Jung und Alt, Rindern, Schafen und Eseln.
Die Dunkelheit findet stets Wege, ihre abscheulichen Taten zu „rechtfertigen“. Schwache Seelen neigen dazu, solchen Rechtfertigungen Glauben zu schenken.
Wenn aus Rache an einigen Bürgern ein Angriff verübt wird, was für eine bestialische „Rechtfertigung“ gibt es dann für das Morden von Säuglingen, Frauen und anderen Unschuldigen! Solche Taten können nur von denen begangen werden, die dem Bösen folgen. Wer dies nicht erkennt, befindet sich auf der Ebene der niedrigsten Instinkte. Würden alle Völker solchen „Gesetzen“ folgen, wäre die Welt längst durch Kriege, Plünderungen und moralischen Verfall untergegangen.
Wenn ihr die Stimme des Allmächtigen - das Gewissen - hört, dann wägt das geistige Niveau derer ab, die so etwas geschrieben haben, und vergleicht es mit dem geistigen Niveau eurer heutigen Hirten. Und diejenigen, die Raubzüge gegen andere Völker rechtfertigen, um das Leben ihres eigenen Volkes zu sichern, tauschen das Ewige gegen das Vergängliche. Und das ist ihre Wahl vor den Augen des Allmächtigen. Jeder sollte seine Wahl bewusst und unabhängig treffen, nicht von Furcht oder Eitelkeit getrieben, und der Stimme des Schöpfers - dem Gewissen - folgen.
Manche nennen das Gewissen immateriell und leugnen damit seine Existenz. Aber in Wirklichkeit fehlt ihnen das Gewissen.
Josua 7
19 Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem Gott, der Ewigen, dem Gott Israels, die Ehre und lobe ihn. Sage mir, was du getan hast, und verhehle mir nichts.
20 Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem Gott, der Ewigen, dem Gott Israels. Das habe ich getan:
21 Ich sah unter der Beute einen kostbaren Mantel aus Schinar und zweihundert Schekel Silber und eine Stange von Gold, fünfzig Schekel schwer; danach gelüstete mich und ich nahm es. Und siehe, es ist verscharrt in der Erde in meinem Zelt und das Silber darunter.
22 Da sandte Josua Boten hin, die liefen zum Zelt; und siehe, es war verscharrt in seinem Zelt und das Silber darunter.
23 Und sie nahmen’s aus dem Zelt und brachten’s zu Josua und zu allen Israeliten und legten’s nieder vor dem HaShem, der Mächtige.
24 Da nahmen Josua und ganz Israel mit ihm Achan, den Sohn Serachs, samt dem Silber, dem Mantel und der Stange von Gold, seine Söhne und Töchter, seine Rinder und Esel und Schafe, sein Zelt und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor.
Kein Wort des Bedauerns über das Geschehene ist zu finden; vielmehr scheint das Hauptanliegen, ob einer der Räuber mehr von der Beute zurückbehalten hat, als ihm zusteht. So wurde ein falsches Bild von rechtschaffenen Menschen erschaffen, das durch verfälschende Darstellungen entstellt wurde.
Josua 8
1 Und der Gott, der Ewige sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und verzage nicht! Nimm mit dir das ganze Kriegsvolk und mache dich auf und zieh hinauf nach Ai! Sieh, ich habe den König von Ai samt seinem Volk, seiner Stadt und seinem Land in deine Hand gegeben.
2 Und du sollst mit Ai und seinem König tun, wie du mit Jericho und seinem König getan hast, nur dass ihr die Beute und das Vieh unter euch teilen sollt. Lege einen Hinterhalt hinter die Stadt!
<...>
24 Und als Israel alle Einwohner von Ai getötet hatte auf dem Felde und in der Wüste, wohin sie ihnen nachgejagt waren, und alle durch die Schärfe des Schwerts gefallen und umgekommen waren, da kehrte sich ganz Israel gegen Ai und schlug es mit der Schärfe des Schwerts.
25 Und alle, die an diesem Tage fielen, Männer und Frauen, waren zwölftausend, alle Leute von Ai.
26 Josua aber zog nicht eher seine Hand zurück, mit der er die Lanze ausgestreckt hatte, bis der Bann vollstreckt war an allen Einwohnern von Ai.
27 Nur das Vieh und die Beute der Stadt teilte Israel unter sich nach dem Wort des Gottes, der Ewigen, das er Josua geboten hatte.
28 Und Josua brannte Ai nieder und machte es zu einem Schutthaufen für immer, der noch heute daliegt.
29 Und den König von Ai ließ er an einen Baum hängen bis zum Abend. Als aber die Sonne untergegangen war, gebot Josua, dass man seinen Leichnam vom Baum nehmen sollte, und sie warfen ihn unter das Stadttor und machten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist.
30 Damals baute Josua dem Gott, der Ewigen, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal,
31 wie Mose, der Knecht des Gottes, der Ewigen, den Israeliten geboten hatte, wie geschrieben steht im Gesetzbuch des Mose: einen Altar von unbehauenen Steinen, die mit keinem Eisen bearbeitet waren. Und sie opferten dem Gott, der Ewigen darauf Brandopfer und brachten Dankopfer dar,
32 und er schrieb dort auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes, das Mose vor den Augen der Israeliten geschrieben hatte.
33 Und ganz Israel stand mit seinen Ältesten und Amtleuten und Richtern zu beiden Seiten der Lade gegenüber den levitischen Priestern, die die Lade des Bundes des Gottes, der Ewigen trugen, die Fremdlinge sowohl als auch die Einheimischen, die eine Hälfte zum Berge Garizim hin und die andere Hälfte zum Berge Ebal hin, wie Mose, der Knecht des Herren, vormals geboten hatte, das Volk Israel zu segnen.
34 Danach ließ er ausrufen alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, ganz wie es geschrieben steht im Gesetzbuch.
35 Es war kein Wort, das Mose geboten hatte, das Josua nicht hätte ausrufen lassen vor der ganzen Gemeinde Israel und vor den Frauen und Kindern und Fremdlingen, die mit ihnen zogen.
Liebt der Allmächtige etwa einige Völker weniger als andere? Ist es nicht Gott, der Ewige, der euch gegen andere Völker aufhetzt, indem er euch mit einem falschen besonderen Status, Angst und Gier verführt und euch dazu ermutigt, andere Völker zu berauben? Ist es nicht ersichtlich, dass solche Anweisungen zu niederträchtigen Taten auffordern?
Warum wird versucht, die Bedeutung von Buchstaben und Wörtern in den Schriften zu entschlüsseln, aber nicht das geistige Niveau der Lehre abgewogen wird? Nur durch geistiges Sehen kann man erkennen, was wahrhaftig von Gott stammt und was das Ergebnis von Verzerrungen ist.
Hier wurde euch anhand von Beispielen gezeigt, wie man Schlussfolgerungen über Texte ziehen kann, gewappnet mit der Stimme des Allmächtigen – dem Gewissen. Beim Lesen des Buches der Propheten ist es entscheidend, sich selbst zu fragen: Ist meine Seele bereit, die Stimme des Schöpfers – mein Gewissen – über alle irdischen Ängste und falschen Autoritäten zu stellen?
* Der Text wurde aus der Fassung der „Tanach Neviim Simon Bernfeld, 1902“ zitiert.